Das Goldene Zeitalter (niederl.: de gouden eeuw) bezeichnet in der Geschichte der Niederlande eine rund einhundert Jahre andauernde wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit, die grob mit dem 17. Jahrhundert zusammenfällt. In dieser Epoche stieg die kleine, gerade gegründete Republik der Sieben Vereinigten Niederlande (Republiek der Zeven Verenigde Provinciën), die 1581 aus der Utrechter Union entstanden war und die Vorläuferin der heutigen Niederlande darstellt, zur führenden Weltmacht und Handelsnation auf, während das übrige Europa mit einer Stagnation, ja Rezession zu kämpfen hatte, die teilweise bis 1750 andauerte. Die in den Niederlanden herrschende Religionsfreiheit zog die unterschiedlichsten, anderswo wegen ihres Glaubens verfolgten Menschen an. Sie flüchteten in die sie bereitwillig aufnehmende junge Republik, die ihnen Bewegungsfreiheit und genügend Arbeit bot. Schriftsteller und Gelehrte kamen, um frei publizieren und lehren zu können; mit der Gründung der Universität Leiden und der Entwicklung von Geistes- und Naturwissenschaften wurde das Land auch zu einem bedeutenden Zentrum des Wissens.
Die Bezeichnung „Goldenes Zeitalter“ wurde jedoch vor allem für eine bis dahin nicht gekannte Blüte von Kultur und Kunst geprägt. Oft wird der Begriff auf die zahllosen Meisterwerke der Malerei des 17. Jahrhunderts beschränkt. In dieser ist der gesellschaftliche und kulturelle Wandel, der sich in dieser Zeit vollzog, besonders deutlich wahrzunehmen. |