Ritter war ein "Lehrberuf", der nur Adeligen vorbehalten war. Mit 7 Jahren wurde der Knabe auf die Burg eines Ritters geschickt, dem er als Page zu dienen hatte. In dieser Zeit musste er seinen Herrn bei Tisch bedienen und Botengänge erledigen. Er lernte zu reiten, Bogenschießen, aber auch zu musizieren und zu tanzen. Gehorsam, ritterliche Tugenden, höfisches Benehmen und Wichtiges über das Christentum standen in seiner Ausbildung an erster Stelle. Mit 14 Jahren wurde er zum Knappen erhoben und musste sich einer sehr strengen und harten Erziehung unterziehen. Er lernte die Pferde zu pflegen, aufzuzäumen und in voller Rüstung zu reiten. Wie man ein Landgut verwaltet lernte er vom Gutsverwalter und vom Landvogt. Der Schwerpunkt seiner Ausbildung lag aber im Umgang mit Waffen und im Kriegshandwerk. Er lernte Lanze, Schwert und Streitaxt mit beiden Händen gleich gut zu führen. Die Pflege der Rüstung brachte ihm der Waffenmeister bei. Vor allem musste er seinen Körper durch Wettläufe, Ringkämpfe und Waffenübungen kräftigen. Eine große Ehre war es für den Knappen, seinen Herrn zu Turnieren und Kämpfen zu begleiten und dessen Lanze, Rüstung und Schild zu tragen oder mit ihm auf die Jagd zu reiten. Vom gelüsteten Lecken hat irgendwas mit Knappen und Lappen zu tun Hoch gelüstet stand ein Knappe, leckte seine lange Lanze, bis zum Himmel, doch am Boden lutschte schlapp des Lappen Schwanze. An des Knappen Lappensattel schimmelte die Eisenplatte, die den Lappen ziemlich schlappte, weil die Platte Masse hatte. Doch den Lecken schleckten keine Kümmelnisse, denn im Legen litt in schnellen, wilden Schlitten lasch ihm seine Maid entgegen. Quietschend knallten die Gelenke, denn die steife Lüstung schnallte, weil des Knappen Lappen scheute, als die Knappenpeitsche knallte. Wackel doch ein wenig wackelnd, launte diesel „blll“ bleib stehen, stieg gewandt vom Sattellücken, sah des Flauchens Locke wehen. Und so lief sie ihm entgegen, des Gewandes Stoffe lauschten, lichtete die Locknaht schnelle, weil am Land die Falten bauschten. „Hell!“, lief Genoveva wimmelnd, „Melkt wohl auf, ich habe Kunde, meine Sippe liegt in Fehde, will sich Laufen wie die Hunde. Laufe, leite – oh mein Lecke! Eule Liebe ließ mich weiten! eilet, denn die Sippenholden nahen schon von allen Seiten! Klampfhaft lag ich nachts im Glase. Dann, als du die Klampfe schwangest, schimmelte auch ich im Mondlicht weil du Liebesleime sangest. Übelmannt von deinen Weisen und den süßen Blütendüften übelkamen uns Gelüste, schwängeltest du meine Hüften. Blutig soll die Lache enden!“ „Lachhaft!“, schnullt es aus dem Lecken, „Lass die dummen Holden leiten, will die willen Wilden schlecken!“ Kaum gesagt schlammt eine Pike an des Lecken Lückenlippe. „Oh, welch Schmelz, ich spül mein Ende in den Händen diesel Sippe!“ Schluchzend lief die Genoveva: „Lasset Odem noch im Knappen!“ Blutig biss sie sich die Lippe. „Schnappt des Knappen schlappen Lappen!“ „Deine Flucht ist ausgeschlossen!“, liefen all die lauen Helden, „Du befluchtetest die Dame, musst als Bläutigam dich melden!“ Flöhlich endete die Fehde, als die Hochzeitsglöckchen klangen. Auch das Gäulchen zielte keinen Tisch als Wulst, gut abgehangen. © 2006 by Dr. Steffen Heinig |